Vorwort
Die Frage, was den Menschen nach dem Tode erwartet, hat sich vermutlich jeder schon einmal gestellt. Viele glauben daran, was die Religionen, denen sie angehören, als Antwor-ten vorgeben. Die Vorstellung, daß der Mensch sich nach seinem Tod vor einer höheren Instanz für die Art und Weise, wie er sein Leben geführt hat, verantworten muß und dem-gemäß belohnt oder bestraft wird, besteht in vielen Religi-onen. Die Unterschiede in den verschiedenen Glaubensrich-tungen, wie sich das im Näheren vorzustellen ist, sind jedoch groß. Die beiden grundlegenden Glaubensvorstellungen sind die vom einmaligen Leben des Menschen mit anschließender Einkehr in Himmel oder Hölle und die von der Wieder-geburtenkette, welche die Seele erst bei Erlangung der Vollkommenheit abschließt und so ewige Glückseligkeit erreicht. Aber auch die außerhalb jeder Religion stehende Vorstellung vom Molekülehaufen Mensch, der sich nach seinem Ableben in Nichts auflöst, einschließlich der Seele, die nur als zufällige biologische Reaktion eingestuft wird, hat viele Anhänger.
Nun ist es von großer Bedeutung für die Zufriedenheit im Leben, welche Glaubensvorstellung ein Mensch hat. Muß er bei jedem Fehltritt Angst vor einem strafenden Gott haben? Werden seine Sünden vergeben, nur weil er regelmäßig ein sogenanntes Gotteshaus besucht? Sind seine Bemühungen um Entwicklung vergebens, weil die Moleküle, aus denen er zusammengesetzt ist, letztendlich zu bestehen aufhören?
Oder darf er, nach einem sich um das Gute bemühten, aber nicht gänzlich erfolgreichen Leben, auf eine neue Chance, sich weiterzuentwickeln, hoffen? Da keines der verschiede-nen Glaubensmodelle eindeutig wissenschaftlich beweisbar ist, sollte man sich sinnvollerweise das Beste und Heilvollste in seiner Vorstellung aneignen. Auch derjenige, der nichts glaubt, hat einen Glauben, denn er kann nicht wissen, daß nichts wahr ist, sondern muß es glauben. Da man also mehrere Möglichkeiten hat zu glauben, sollte man wohl die beste vorziehen.
Wenn von Wiedergeburt die Rede ist, denken viele an Gebetsmühlen drehende Buddhisten und sich im Ganges waschende Hindus. Daß aber der Wiedergeburtsglauben nicht nur in fernöstlichen Religionen Grundlage ist, sondern unabhängig von diesen auch Wurzeln im Abendland der Antike hat, ist weitestgehend unbekannt. Pythagoras, bekannt als einer der vortrefflichsten Mathematiker der Antike, hat an die Wiedergeburt geglaubt und ein Erklä-rungsmodell entworfen, welches später Sokrates und Platon auf logisch-analytische Weise weitergeführt haben.
Und noch weiteres kaum bekanntes Wissen zu diesem faszinierenden Thema stelle ich in diesem Buch vor, das ich geschrieben habe, um die Menschen, die es lesen, zur Weiterentwicklung der Seele zu inspirieren.